Zum „Tag des offenen Denkmals“ hatte die Projektgruppe Tennenbronner Heimathaus im Museums- und Geschichtsverein Schramberg mit dem Vortrag „Denkmale in Tennenbronn – eine Bestandsaufnahme“ mit dem Historiker und Kulturwissenschaftler Carsten Kohlmann eingeladen. Sehr erfreut über die große Resonanz konnte der Vorsitzende der Projektgruppe Robert Hermann überaus viele Gäste im evangelischen Gemeindehaus begrüßen.

Carsten Kohlmann, welcher seit Wochen in seiner Freizeit mit viel Einsatz eine große Anzahl an Tennenbronner Kulturdenkmalen persönlich in Augenschein genommen hat, konnte von vielen interessanten Begegnungen, von Aufgeschlossenheit aber auch von Ängsten und Vorbehalten berichten. In seiner Einführung machte der Referent deutlich, wie weit der Bogen an Kulturdenkmalen gespannt ist. Als Beispiele führte er Baudenkmale wie das ortsbildbestimmende Gasthaus Löwen, viele Bauernhöfe, Kreuze und Bildstöcke, die Munitionsbunker auf der Auerhahnhöhe bis zum Gemälde des „Johannes des Täufers“ in der katholischen Kirche, über die Lokomotive am Eingang zum Ferienpark bis zu den Steinrudern auf der Seilerecke beispielhaft an. In einem kurzen Exkurs streifte Carsten Kohlmann die Intentionen des Landesdenkmalamtes, ausgehend von einer Erfassung der „Kunstdenkmäler Tennenbronns“ im Großherzogtum Baden aus dem Jahre 1890 bis zu Vorgaben und Bestimmungen des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg heute.

Mit einem Blick auf den heutigen Forschungsstand zu den verschiedenen Schwarzwaldhaustypen kam der Referent dann zu einer ganzen Reihe von Tennenbronner Höfen. Beginnend mit dem ältesten Tennenbronner Hof, dem Hansmichelhof im oberen Schachenbronn, aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts erläuterte er, unterstützt durch erstklassig aufbereitetes Bildmaterial, eine ganze Reihe von Höfen, welche in den folgenden Jahrhunderten gebaut wurden und als Kulturdenkmale beim Landesdenkmalamt geführt werden. Sehr interessant waren dabei oft auch Gegenüberstellungen von historischen Aufnahmen eines Hofes mit seinem heutigen Aussehen. Daneben wurden aber auch Bildstöcke, Mühlen oder Kapellen gezeigt, welche als Kulturdenkmale den Höfen oft zugeordnet sind.

In einem selbstgedrehten Film mit dem Titel „Der Gründlehof auf dem Ramstein “, in dem der heute 83 Jahre alte Landwirt und Heimatforscher German Moosmann über die wechselvolle Geschichte seines 1818 entstandenen Hofes sehr interessant erzählte, stellte Herr Kohlmann ein exemplarisches Beispiel eines Tennenbronner Kulturdenkmals vor.

Mit Beispielen von gelungenen Denkmalpflegerischen Objekten in Tennenbronn gab der Referent abschließend wichtige Impulse für die zukünftige Denkmalpflege an seine Zuhörer weiter.