Das Strohflechten war früher ein weit verbreitetes Gewerbe im Schwarzwald. Es wurde gefördert vom Fürst zu Fürstenberg aber auch vom Obervogt in Triberg. „Müßiggang“ und die Armut sollten bekämpft werden. Dass das auch in Tennenbronn gewirkt hat zeigt ein Visitationsbericht der katholischen Kirche: „Das Strohflechten wird durch eine Lehrerin namentlich den Kindern armer Leute gelehrt, mit solchem Erfolg, dass … das Betteln fast aufgehört hat.“ … Insbesonders auswärtige Bettler namentlich aus Ev. Tennenbronn belästigten die Einwohner (von Kath. Tennenbronn) damals sehr, dessen durch das Strohflechten deutlich Abhilfe gebracht hat!“
Das erste Bild zeigt Tennenbronner Strohflechterinnen anlässlich einer Gewerbeschau in Tennenbronn. Die linke Strohflechterin ist Lydia Langenbacher in evangelischer Tracht. Sie flechtet Strohbänder. Die rechte Frau in katholischer Tracht stellt aus den Bändern dann Strohtaschen her.
Dass das Strohflechten eher eine Arbeit von Frauen und Kindern war zeigt das zweite Bild. Sogar ein kleiner Junge dreht im Hintergrund eine Walze mit der die Strohbänder flach gewalzt worden sind.
In Tennenbronn wurde Strohflechten als Hausgewerbe betrieben. Strohutfabriken wie in Schonach oder Strohmanufakturen wie in Schramberg sind aus Tennenbronn nicht überliefert.