Trachtenträger aus Tennenbronn und Umgebung im evangelischen Gemeindehaus

Tennenbronn war aufgrund seiner einzigartigen Geschichte von 1810 bis 1922 in die poltischen Gemeinden Evangelisch-Tennenbronn und Katholisch-Tennenbronn aufgeteilt. In dieser Zeit wurden auch in Tennenbronn unterschiedliche Trachten getragen, nämlich die evangelische St. Georgener Tracht und die katholische Tracht, die der Trachtenlandschaft des Oberen Schiltachtals (früher Herrschaft Schramberg) zugeordnet wird. Die St. Georgener Tracht wurde 2014 vom Deutschen Trachtenverband zur Tracht des Jahres ernannt. Grund genug für Martin Grießhaber die Trachtengeschichte aufzuarbeiten und in einem Buch zusammenzufassen. Es entsatnd die erste Veröffentlichung der Projektgruppe Tennenbronner Heimathaus, die am 13. 12. 2014 vorgestellt wurde.

Der Abend wurde von Grießhabers Familienmusik stilecht mit „Oberab-Musik“ eröffnet. Danach führte der Ehrenvorsitzende des Trachtengaus Schwarzwald, Siegfried Mager, ins Thema ein. Er erklärte dem Publikum, wie man Trachten von Dirndln und ähnlicher Landhausmode unterscheiden kann und zeigte die unterschiedlichen Trachtenlandschaften der Region, deren Trachten er in seinem Buch „Trachten im Trachtengau Schwarzwald“ zusammengefasst hat. Jetzt folgte die Überleitung zum Tennenbronner Trachtenbuch. Die ersten Exemplare wurden von Robert Hermann symolisch an Oberbürgermeister Herzog, den Vorsitzenden des Museums- und Geschichtsvereins Martin Maurer und an Stadtarchivar Carsten Kohlmann überreicht. Martin Grießhaber berichtete von seinen Forschungen über die Ursprünge der evangelischen (St. Georgener) Tracht, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen und spannte einen Bogen bis zum Verschwinden der Tracht als Alltagskleidung in Tennenbronn im 20. Jahrhundert. Marion Borho (Trachtenwart im Trachtenverein St. Georgen) stellte die Vielfältigkeit der evangelischen Tracht von der schlichte Kirchentracht bis zur prachtvollen Festtagstracht am „lebenden Objekt“ vor. Als Abschluss des ersten Blocks wurde noch eine weitere evangelische Tracht, die allseits bekannte Gutacher Tracht von einem Reichenbacher Trachtenpaar vorgestellt.

Der zweite Teil des Abends gehörte den katholischen Trachten. Hier waren die Forschungsergebnisse von Martin Grießhaber etwas dürftiger. Er konnte aber nachweisen, dass auch die katholischen Frauen Hüte trugen und damit auch die sehr enge Verwandschaft der katholischen Tacht aus Tennenbronn mit der Lauterbacher Tracht beegen. Beide Trachten wurden dem Publikum vorgestellt. Zum Abschluss der Veranstaltung zeigte die Trachten-Tanzgruppe Tennenbronn Langenschiltach noch einige Volkstänze.

Pressespiegel

Aus: Schwarzwälder Bote vom 15. 12. 2014 von Christoph Ziechaus

Ein Stück Heimat in farbiger Pracht

Im gerade renovierten evangelischen Gemeindehaus eröffnete Robert Hermann von der Projektgruppe Heimathaus die Buchvorstellung und die Ausstellung „Trachten aus Tennenbronn und Umgebung“. Tracht bedeute Heimat und eine der buntesten Facetten des Kulturguts. mehr

 

Aus: Südkurier vom 15. 12. 2014 von Werner Müller

Martin Grießhaber legt ein Buch zu den Tennenbronner Trachten vor

Viel Lob für die Beschäftigung mit dem Kulturgut Tracht und ganz spezfische Betrachtungen: In Tennenbronn spiegeln sich die Glaubensgrenzen in den Trachten wider. mehr