Noch einmal kamen am Dreikönigstag zahlreiche Besucher ins Heimathaus, wo nach dem vierten Öffnungstag die Christbaumausstellung offiziell zu Ende ging. Bevor die Kugeln, Kerzen und Krippenfiguren wieder sorgfältig in ihre Kartons verpackt wurden, standen noch zwei Sonderführungen für die Landfrauen aus Gutach und den evangelischen Frauenkreis auf dem Programm. Insgesamt durfte sich die für die Christbaumausstellung verantwortliche Arbeitsgruppe über eine tolle Resonanz an allen Öffnungstagen und vielfache Komplimente für die 17 geschmückten Christbäume, die große historische Krippe, die umfangreichen Informationen bei den Führungen und nicht zuletzt über die Bewirtung mit Glühwein, Punsch, Bratäpfel und Weihnachtsgebäck freuen.

In mühevoller Kleinarbeit hatte die Arbeitsgruppe um Fritz Wöhrle, Karl-Heinz Moosmann und Maria Fleig die Ausstellung über zwei Jahre vorbereitet. Selbst als die schon vor einem Jahr geplante Präsentation wegen Corona ausfallen musste, ruhten sich die Macher nicht aus, sondern sammelten fleißig weitere Exponate. So kamen nicht nur aus Tennenbronn, sondern fast deutschlandweit immer neue Schmuckstücke hinzu. Ein besonderes Detail bildete ein sich drehender Christbaumständer mit Spieluhr einer über 80jährigen Frau aus Furtwangen, die Fritz Wöhrle liebevoll restaurierte und gangbar machte. Kinder der Grundschule und der beiden Kindergärten bastelten Baumschmuck und Fensterbilder. Fritz Grießhaber und seine Frau Edith backten Weihnachtsbrötle und schmückten damit einen von der Decke hängenden Christbaum, außerdem erfreuten sie die Besucher mit leckeren Bratäpfeln. Frauen der Heimathausgruppe spendierten selbstgemachtes Weihnachtsgebäck und bereiteten die Getränke zu. Und nicht zuletzt leistete Oberbauer Franz Hermann einen großen Beitrag, indem er die Hälfte der aufgestellten Christbäume aus seinem Privatwald spendete.

 

An den Ausstellungstagen führten Fritz Wöhrle und Karl-Heinz Moosmann durch die Ausstellung und gaben Informationen zum „Christbaum in Wandel der Zeiten“. Zur Geschichte recherchierte Fritz Wöhrle. Aus einem heidnischen Brauch, im Winter seine Behausung mit grünen Zweigen zu schmücken, entwickelte sich nach 1500 in hohen herrschaftlichen Häusern der von der Decke hängende und mit Oblaten, Nüssen, Früchten, Strohsternen und anderem geschmückte Baum. Als Symbol des christlichen Weihnachtsfestes zog der „Christbaum“ zuerst vorwiegend in evangelische Bewohnungen ein und dass Martin Luther und die Reformation damit zu tun haben, ist dadurch belegt, dass er im Kreise seiner Familie unter dem geschmückten Christbaum sitzend gemalt  wurde. Nach und nach verbreitete sich der Baum in alle weihnachtlichen Stuben und der Schmuck wurde mit Kugeln und Kerzen aufwändiger. Gezeigt wurde auch, wie die in den von Armut geprägten Jahren unter dem Baum liegenden Geschenke noch schlichter und bescheidener waren, dafür aber selbstgemacht und nützlich und von Herzen kommend waren. Heute muss man feststellen, dass der Christbaum mit seiner Ausstattung immer mehr der Kommerzialisierung unterliegt und dazu benutzt wird, den Kaufrausch zu befeuern.

In katholischen Häusern war die Weihnachtskrippe  verbreitet. Karl-Heinz Moosmann bereicherte die Ausstellung mit einem großen und über 100 Jahre alten Exemplar, das er von seinem Großvater, dem alten „Bässle-Karl“ erbte. Der Schreinermeister hat den Stall einst selbst gebaut und auch die Figuren stammen aus seiner Zeit.