Wie ist unsere Erde, der Schwarzwald und damit Tennenbronn entstanden? Mit dieser Frage beschäftigte sich Fritz Wöhrle im ersten Teil seines Vortrags: „Die Kruste auf der wir leben“. Zwangsläufig began er mit dem Urknall. Danach bildeten sich mehr oder weniger große Klumpen mit flüssigem Gestein, aus denen unsere Erde entstand. Als die Magma langsam abkühlte entstand an der Oberfläche eine fest Kruste, die im Laufe der Zeit immer dicker und stabiler wurde. Beim langsamen Abkühlen bildeten sich Kristalle aus Quarz, Schwerspat und Glimmer. Sie verfestigten sich zu unserem Urgestein, dem Granit. Aber es brodelte und rumorte weiter im Innern der Erde. Es entstanden Risse und Verschiebungen im Gestein (Verwerfungen) In diese Ritzen und Hohlräumen lagerten sich unter hohem Druck und immer noch hoher Temperatur neue Geseine und Mineralien an. Es entstanden Erz- und Mineraliengänge im Urgestein. Es konnte auch vorkommen, dass plötzlich ein Teile der Erde absackten und ein große Löch entstanden, die von oben mit Verwitterungsmaterial (z. B. Rotliegendem) wieder aufgefüllt wurden. Auf diese Weise entstand der Triberger- und Schramberger Talkessel. Es entstanden große tektonische Platten, die begannen auseinanderzutriften, die aber auch wieder aufeinanderprallten und durch den Druck auf der einen Seite Gebirge auftürmten und auf der anderen Seite unter den Meeresspiegel sanken. Je nachdem wo sich die Platte gerade befand legten sich Schichten aus Sandstein, Schiefer oder Muschelkalk über den Granit. Immer wieder gab es Katastrophen, wie z. B. Der Einsturz des Rheingrabens, als das Deckgebirge plötzlich um mehrere Kilometer einbrach und mit sich große Teile der umliegenden Ablagerungen in die Tiefe riss. Auf diese Weise war plötzlich wieder das Urgestein sichtbar und so entstand der Schwarzwald als Rest eines größeren Gebirges, das sich über dem heutigen Schwarzwald und dev Vogesen aufspannte.
Im zweiten Teil des Vortrags zeigte Fritz Wöhrle anhand von Beispielen wo in Tennenbronn und Umgebung welche Gesteine zu finden sind. Eine Besonderheit bilden Gesteinsübergänge. An der Trennschicht zwischen Granit und Sandstein entstehen Quellhorizonte und das Grundwasser tritt aus. Das haben z. B. die Tennenbronner Bauern ausgenutzt und an diese Stellen ihre Höfe gebaut. Auf diese weise findet man an vielen Stellen Höfe, wie mit dem Lineal gezogen immer auf der gleichen Höhe. Weitere interessante stellen finden sich an ehemaligen Rissen (Verwerfungen) im Granit. Hier hat der passionierte Mineraliensammler Fritz Wöhrle z. B. am Steinbruch am Ramstein schon so manche Rarität gefunden und sichergestellt. Einige davon zeigte er in einer kleinen Sonderausstellung, die auch im Heimathaus noch einige Wochen zu sehen war.
Der Vortrag ist für den persönlichen Gebrauch auf DVD über die Projektgruppe Heimathaus erhältlich.
Pressespiegel
Aus: Schwarzwälder Bote vom 15. 10. 2016 von Christoph Ziechaus
Seltenes direkt aus der Kruste
Viele seltene Funde aus der „Kruste, auf der wir leben“ hatte Fritz Wöhrle bei seinem Vortrag über die „Geologie unserer Heimat“ im katholischen Pfarrsaal ausgebreitet. Das Thema breitete er mit vielen Bildern vor einem gespannt lauschenden Publikum aus, vom Urknall bis zu den Gesteinen im Schiltach- und im Bernecktal. mehr
Aus: Südkurier vom 13. 10. 2016 von Werner Müller
Fritz Wöhrle bietet Geologie zum Anfassen
Tiefe Eindrücke der Kruste, auf der wir leben, gab in der Heimathaus-Vortragsreihe Fritz Wöhrle. Er gilt als Spezialist für Geologie und besonders für die Lagen um Tennenbronn und Schramberg. Weit zurück bis zum Urknall führte der Referent die Besucher. Denn hier war alles schon vorhanden, was heute auf der Erde an Mineralien und festen Stoffen vorhanden ist. mehr