Die Leidenschaft und die Begeisterung für die Handwerkskunst des Schindelmachens ist Heinz Feder bei jedem Satz anzumerken. In dritter Generation ist seine Familie jetzt in diesem Handwerk tätig. Nach Jahren, in denen sich nur wenige für Häuser mit Holzschindeln interessierten und eher Faserzementplatten verarbeitet wurden, erleben die Holzschindeln jetzt eine Renaissance. Wegen ihrer sehr guten Beständigkeit gegenüber Sturm, Schnee, Hagel, Regen und Sonne im rauen Klima des Schwarzwaldes werden heute wieder Dächer von alten Höfen in der traditionellen Schindeltechnik eingedeckt. Für die großen Hofdächer werden über 30.000 Schindeln benötigt, die der Schindelmacher, in den langen Wintermonaten in mühsamer Handarbeit anfertigte.
Aber nur wenige beherrschen heute noch das mühsame Handwerk der Holzschindelherstellung. Einer davon ist der Schindelmacher Heinz Feder aus Erdmannsweiler. Zum internationalen Tag des Museums kommt er am 21. Mai um 14 Uhr ins Tennenbronner Heimathaus. Dort kann man ihm über die Schulter schauen und live miterleben, wie die Holzschindeln entstehen.
Den Rohstoff für die Schindeln findet der Schindelmacher in den heimischen Wäldern. Heinz Feder schwört dabei auf Fichten- und Lärchenholz. Der Prozess der Schindelherstellung beginnt zunächst bei der Auswahl eines geeigneten Baumes, der verschiedene Kriterien bestehen muss und idealerweise auch noch wintergeschlagen sein sollte. Nach dem Fällen des Baumes wird er in sog. „Rollen“ aufgesägt. Ohne jedes Sägewerkzeug, allein mit dem Spalteisen werden die Rollen dann zu Rohschindeln aufgespalten, wobei sorgfältig auf den richtigen Jahrringverlauf geachtet werden muss. Auf dem „Schneidesel“ wird abschließend die noch rohe Schindel mit einem Ziehmesser auf Stärke konisch und glatt abgezogen. Der Schnauz, die ebenfalls mit dem Ziehmesser an den sichtbaren Kanten angebracht wird, gibt der Holzschindel dann den letzten Schliff.