“ Erst die Schrift verleiht den Gedanken Dauer“. Zum dritten und letzten Mal war am vergangenen Sonntag, den 4. Dezember, die Ausstellung über die Entwicklung unserer Schrift zu sehen. Die Organisatoren Bernhard Fleig, Alfred Kunz und Alois Moosmann freuen sich, dass sie an den drei Öffnungs-Sonntagen und bei einer Sonderführung über 100 interessierte Besucher begrüßen konnten.

In Stein gemeißelt, mit Gänsefeder, Pinsel bis hin zum „neuartigen“ Kugelschreiber geschrieben, oder mit Lettern gedruckt – jedes Schreibwerkzeug und der Stil jeder Zeit hatte Einfluss auf die Schrift. Sie galt als Kulturgut und ihre künstlerische Ausführung wurde intensiv gelehrt. Die Handschrift galt als Ausdruck des Charakters des Schreibenden. Mancher Betrachter war erstaunt über die Gleichmäßigkeit handgeschriebener Dokumente von Tennenbronner Persönlichkeiten wie ehemalige Bürgermeister, Ratschreiber oder Vereins-Schriftführern, die keinesfalls aus der Bildungsschicht, sondern aus einfachen bäuerlichen Familien stammten. Und mancher bedauerte, dass heute in den Schulen auf Schönschrift so wenig Wert gelegt wird.

 

Die Resonanz der Sonderausstellung reichte bis nach Stuttgart. Die in St. Georgen aufgewachsene Oberstudienrätin Katarina Rehm unterrichtet Schriftgestaltung am Berufskolleg für Grafikdesign, beschäftigt sich mit Graphologie und ist im Verein Deutsche Sprache e.V. aktiv. Sie reiste extra nach Tennenbronn an und ließ sich die Ausstellung zeigen, um Informationen und  Teile daraus zur Präsentation auf der Bildungsmesse didacta, die im März 2023 in Stuttgart stattfindet,  zu suchen.