In die Rubrik „Tennenbronner Brauchtum“ gehört z.B. auch das Thema Dialekt und gehören die speziellen Redensarten, die hier bei uns üblich sind, z..B. der Ausdruck „Ramsteiner Pfanne“.
Alte Tennenbronner sprechen, wenn jemand verspätet zu einer Verabredung erscheint, von der „Ramsteiner Pfanne“, die an der Verspätung schuld sei. Nach Aussage von Albin Pfundstein vom Purpen hat es mit dieser Redewendung folgende Bewandtnis: In alter Zeit herrschte auf den Höfen und Taglöhnergütchen in Tennenbronn große Armut. Oft wohnten mehrere Familien unter einem Dach, nutzten die gleiche Küche und benützten teilweise sogar das gleiche Kochgeschirr.
Angeblich soll es damals speziell auf dem Ramstein nur eine große Pfanne zum Braten und Kochen gegeben haben, die von mehreren Familien genutzt wurde. Da die Nutzung nicht zur gleichen Zeit möglich war, musste zeitversetzt gegessen werden. So konnte es vorkommen, dass an Tagen, an denen draußen auf dem Feld saisonbedingte Arbeiten anstanden und sich überall die Bauern fast zeitgleich daran machten, die notwendigen Arbeiten anzupacken, der eine oder andere Bauer fehlte, bzw. erst verspätet mit der Arbeit anfing. Warum ? Weil seine Bäuerin als Letzte an der Reihe war, die gemeinsame große Pfanne nützen zu können. „Selli hot di Ramsteiner Pfann ghet“ spötteln seither die Tennenbronner, wenn jemand zu spät kommt.
Heimthaus Gruppe Tennenbronn – Alfred Kunz / Alwin Pfundstein
Für das „Amt Tennenbronn“ merkt das Urbar an, dass nur ein Teil der Tennenbronner Höfe zum Schramberger Herrschaftsgebiet gehören, nämlich die Höfe auf dem Ramstein, im Gersbach, im „Burbach“ (Purpen), im „Kalchofen“, dazu jeweils ein Teil der Höfe „im Thennenbronn“ (Dorf), in der Lehwies, im Eichbach, im Schwarzenbach, in der Unterschiltach, am Langenberg und auf der Hub. Im Anschluss an den allgemeinen Teil folgt eine Liste der einzelnen Höfe mit den Namen ihrer Besitzer und den Angaben, welche Verpflichtungen die Hofbesitzer der Herrschaft gegenüber haben. Es sind ungefähr 25 Höfe. Die Angaben über die Gesamtzahl der Schramberger Höfe in Tennenbronn schwanken, weil einige der genannten Lehensnehmer mehrere Höfe besitzen. In späteren Abschriften des Merzschen Urbars wird bei jedem der genannten Güter nicht nur der ursprüngliche, sondern es werden auch die jeweils nachfolgenden Hofbesitzer aufgeführt. Als Beispiel für die Darstellung im Merzschen Urbar sei die Aufstellung für das sogenannte „Hannß -Pfosten-Lehen im Thennenbronnen“, den heutigen Wiesenbauernhof angeführt.
„Von Hannß Pfosten Lehen, so vor Georg Pfost uff dem Berg inn hat
14 Schilling Heller, zween Schöffel Haber und einen Fall.
Gibt jetzt Justin auf dem Berg im Thennenbronnen
gibt jetzt Otmar Schuhmacher
gibt jetzt Hans Schuhmacher
gibt jetzt Melchior Schuhmacher sein Sohn“.
Das Urbar des Rochus Merz hatte für Tennenbronn bis zur Ablösung der grund- und leibherrschaftlichen Abgaben im Jahre 1806 Gültigkeit.
Gruppe Heimtahaus Tennenbronn – Alfred Kunz