Bei der Trachtenausstellung im Heimathaus konnten im Sinne eines „Lebendigen Heimathauses“ nicht nur die Ausstelungsstücke begutachtet werden. Es gab auch die Gelegenheit altes Handwerk hautnah zu erleben und sozusagen den Frauen über die Schulter, bzw. auf die Finger zu schauen. Es herrschte reges Interesse, so dass die Damen beim Beantworten von Fragen kaum noch zum Arbeiten kamen.
Früher lernten die Mädchen an der Volksschule die Grundfertigkeiten zum Nähen, Stricken, Sticken und Flechten. Die Wäsche wurde mit Monogrammen gekennzeichnet und verziert, Socken wurden gestrickt, es gab kunstvolle Stickereiarbeiten der Frauen.
Aber zur Anfertigung der Tracht gab es Spezialisten(innen). Es gab Hutmacher(innen), Kappenmacher(innen), Schäppelmacher(innen) und die „Trachtenaihere“, die Trachten herstellte und auch von Hof zu Hof zog, um die Trachten wieder instand zu setzen. Sie sorgte auch dafür, dass die Braut an der Hochzeit ordentlich angezogen, „zweg gmacht“ war.
Heute sind diese Fertigkeiten nahezu ausgestorben und werden nur noch von wenigen Frauen beherrscht. Im Heimathaus wurde demonstriert wie früher Trachten hergestellt wurden.
Die Einzelteile der Tennenbronner Trachten und deren Herstellung sind auch im Buch „Trachten aus Tennenbronn“ von Martin Grießhaber beschrieben.

 

02 schaeppel

02 schaeppel

21. 12. 2014: Schäppelmacherin Tanja Schlegel

Das Herstellen von Schäppeln ist ein Kunsthandwerk, das heute nur noch sehr wenige Menschen beherrschen. Schäppelmacherinnen arbeiten nach historischen Vorlagen, wenn sie an einem Drahtgestell mit feinem Silberdraht eine Vielzahl von Papier- oder Stoffblumen, Glasperlen, Perlenschnüre und Spiegel befestigen und daraus dann ein Schäppel entsteht.

Am Sonntag, den 21. 12. konnten sie im Tennenbronner Heimathaus der SchäppelmacherinTanja Schlegel über die Schulter schauen und sehen, wie ein Schäppel im Innern aufgebaut ist.

03 hippenhemd

03 hippenhemd

04. 01. 2015: Hippenhemden nähen mit Karin Quitt

Originale Trachtenblusen – die Hippenhemden – sind an ihren bauschigen Ärmeln zu erkennen. Der Stoff wird am Ende des Ärmels mit unzähligen Plisseefalten gefasst und damit auf den Umfang des Arms reduziert. Den Abschluss bildet eine Lochspitze oder Klöppelspitze. Die Herstellung dieser Ärmel erfordert sehr viel Geduld, Fingerfertigkeit und handwerkliches Geschick.

Im Rahmen der Trachtenausstellung im Tennenbronner Heimathaus hat am Sonntag, den 04. Januar die Trachtennäherin Karin Quitt gezeigt, wie Hippenhemden genäht werden

03 schaeppelkragen

03 schaeppelkragen

18. 01. 2015: Schäppelkragen falten mit Heidi Merkle

An besonderen Festtagen wie Hochzeiten oder Kirchweih wurde früher die Schäppeltracht getragen. Dazu gehörte nicht nur die Brautkrone, der Schäppel selbst sondern auch noch ein besonderer Gürtel und eine Halskrause, die als Schäppelkragen bezeichnet wird. Diese Halskrause besteht aus steif gestärkten und in Falten gelegten Stoffbahnen, die vorne von einem Bouquet aus kurzen farbigen Bändern und künstlichen Blumen zusammengehalten werden.

Am Sonntag, den 18. Januar hat Heidi Merkle im Tennenbronner Heimathaus demonstriert, wie ein Schäppelkragen hergestellt wird.

04 hut

04 hut

11. 01. 2015: Rosenhüte herstellen mit Marion Borho

Der Rosenhut ist das vielleicht markanteste Kennzeichen der Tracht von Evangelisch-Tennenbronn und vom Kirchspiel St. Georgen und gleichzeitig ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum Gutacher Bollenhut und anderen Trachten. Er macht die Tracht unverwechselbar und ist gleichzeitig ein eindeutiger Hinweis auf die Herkunft und den Familienstand seiner Trägerin.

Am Sonntag, den 11. Januar zeigte Marion Borho im Tennenbronner Heimathaus wie aus einem Strohhut-Rohling Rosenhüte mit roten oder schwarzen Rosen Schritt für Schritt herstellt werden.

Pressespiegel

Aus: Schwarzwälder Bote vom 23. 12. 2014 von Christoph Ziechaus

Traum aus Rosen Perlen und Spiegeln

Schramberg-Tennenbronn. Perlen, Kugeln und Rosen blieben liegen, denn Tanja Schlegel blieb keine Zeit für ihre filigrane Arbeit. Die Schäppelmacherin aus St. Georgen war eine sehr gefragte Frau an ihrem Tisch mit den glitzernden Utensilien bei der Trachtenausstellung im Heimathaus in Tennenbronn. mehr

 

 

Aus: Südkurier vom 24. 12. 2014 von Werner Müller

Brautkrone ist ein filigranes Kunstwerk

Martin Grießhaber von der Projektgruppe Tennenbronner Heimathaus hatte in der Sonderausstellung zu den Tennenbronner Trachten viele Fragen zu beantworten. „Als wir die Ausstellung heute öffneten, war es eher ein verhaltener Strom der Besucher. Aber jetzt, mitten am Nachmittag, da sprudelt es nur so.“ Dass sich immer mehr Besucher um Schäppelmacherin Tanja Schlegel scharten, zeigt, dass das Interesse an dem eigentlich kaum noch im Vollerwerb ausgeübten Beruf durchaus besteht. mehr

 

Aus: Schwarzwälder Bote vom 09. 01. 2015 von Christoph Ziechaus

Das Hippenhemd ist ein „Bscheißerle“

Schramberg-Tennenbronn. Viel „fummelige“ Handarbeit steckt in der Herstellung von Hippenhemden, die Frauen auch heute unter ihrer Tracht im Schwarzwald tragen. Besonders viel Arbeit machen Karin Quitt die sichtbaren Teile, nämlich die stark gebauschten Ärmel mit den in feinen Riffeln gefassten Bündchen. mehr

Aus: Schwarzwälder Bote vom 20. 01. 2015 von Christoph Ziechaus

Prächtiger Rosenhut für Trachtenträger

Schramberg-Tennenbronn. Rosen statt Bollen zieren den Hut von Mädchen und Frauen in der Tracht aus dem Kirchspiel St. Georgen mit den acht umliegenden Gemeinden. Im Heimathaus in Tennenbronn zeigte Marion Borho aus St. Georgen, wie sie die Hüte anfertigt. mehr

Aus: Südkurier vom 13. 01. 2015 von Werner Müller

Marion Borho zeigt Herstellung des St. Georgener Rosenhuts

Im Heimathaus war Marion Borho damit beschäftigt, interessierten Besuchern das Herstellen des Rosenhutes vorzuführen. Der Rosenhut gehört als unverwechselbares Merkmal zur evangelischen Tracht. Dieser Kopfschmuck gab Auskunft über die Herkunft und den Familienstand der Trägerin. mehr

Aus: Schwarzwälder Bote vom 20. 01. 2015 von Christoph Ziechaus

Gut gestärkt mit Fingerspitzengefühl

Schramberg-Tennenbronn. Gut gestärkt geht Heidi Merkle an ihr Werk, wenn sie die Bänder für die Halskrausen der Tracht von St. Georgen plissiert, also in Falten legt. Die Trachtenmacherin zeigte im Heimathaus in Tennenbronn die Handwerkskunst beim Herstellen der weißen Schäppelkragen für die Festtagstracht. mehr

Aus: Südkurier vom 21. 01. 2015 von Werner Müller

Einblicke in die Entstehung der Tennenbronner Tracht

Die evangelische Tracht von Tennenbronn hat ihren Ursprung in St. Georgen. Mit der derzeit veranstalteten Sonderausstellung zu beiden Trachten Tennenbronns, der evangelischen und katholischen, bietet die Projektgruppe Heimathaus Tennenbronn Einblicke in die Herstellung der Tracht.Eine der Frauen, die diese handwerkliche Fertigkeit beherrschen, ist Heidi Merkle aus St. Georgen. mehr