Die Landwirtschaft ist ein gemeinsames Interessensgebiet der Tennenbronner Landfrauen und des Heimathauses. Die einen beschäftigt die aktuelle Lage und die anderen betrachten die historische Entwicklung. Das mündete in einer fruchtbaren Zusammenarbeit, die am vergangenen Sonntag, den 6. Oktober mit dem öffentlichen Erntetag im Heimathaus ihren Abschluss fand. „Erdäpfel un Schwede-Rüebe“ waren das Thema und das vielfältige Programm lockte zahlreiche Gäste an.

 

Schon im Mai haben die Landfrauen zusammen mit den Tennenbronner Kindergärten drei Hochbeete mit Kartoffeln und Rüben bepflanzt. Diese haben für den Erntetag einen neuen Standort im Garten des Heimathauses gefunden und eine große Schar von Kindern versammelte rundherum. Punkt 15 Uhr fiel das Startzeichen und mit Feuereifer wurde sofort gehackt und gebuddelt, dass die Erde nur so spritzte. Der Ertrag war, aufgrund Wetters wie überall in unserer Gegend, nicht so üppig. Aber ein paar große Knollen waren doch mit dabei und wurden stolz gezeigt.

Die Kartoffelernte war nicht die einzige Aktion für die Kleinen. Mit Kartoffelstempeln und bunten Farben hatten sie Gelegenheit, Vespertüten mit Blüten, Sternen, Micky-Mäusen und anderen Motiven zu bedrucken. Außerdem gab es einen Erklärfilm zu Kartoffeln und besonders faszinierte ein Video mit riesigen modernen Erntemaschinen und Traktoren. Aber auch die im Garten ausgestellten historischen Geräte wurden interessiert begutachtet.

Arbeit macht hungrig. Die Landfrauen servierten aber keine Pommes, sondern ungeschälte „g’sottene Erdäpfel“ mit Kräuterquark. Die Kostproben waren für alle Gäste gratis und der Urgeschmack der Knollen kam bei Kindern und Erwachsenen gleicherweise gut an.

Nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen genossen den Aufenthalt an einem glücklicherweise regenfreien Tag im Garten des Heimathauses. Für sie wurden neben Getränken und Erdäpfeln auch Kaffee und „Baumäpfel“ in Form von verschiedenen leckeren Apfelkuchen angeboten. Selbst OBin Dorothee Eisenlohr hatte sich zu einer Stippvisite eingefunden.

 

Im Heimathaus selbst zeigten große Bildtafeln die Herkunft der beiden Feldfrüchte, ihr Anbau und ihre Ernte früher und heute, sowie die Verwendung für Mensch und Tier. In Weidenkörben wurden verschiedene in Tennenbronn geerntete Kartoffelsorten ausgestellt. Auch zugegeben etwas klein geratene Schwedenrüben waren dabei und natürlich durfte auch ein als Kilbegeist ausgehöhltes Exemplar nicht fehlen. Verschiedene kurze Filmbeiträge zeigten, wie viel Mühe und Arbeit der Anbau von Kartoffeln in früherer Zeit erforderte. Von vielen neu entdeckt wurde dabei ein Film über den Kartoffelanbau in St. Georgen um das Jahr 1900, der im Heimathaus dauerhaft in der landwirtschaftlichen Ausstellung im Dachgeschoss angesehen werden kann.